Monika Teuscher-Schramm, ... und immer wieder Neuanfang, deutsch-deutsche Erinnerungen 1939-1963

Das Foto der Münzgasse in Dresden wurde von einem unbekannten Fotografen
kurz nach der Bombardierung aufgenommen.

Wer an Dresden denkt, der denkt an die wunderschöne Kulturstadt, wie sie sich uns heute präsentiert. Aber man kommt nicht umhin, auch an die furchtbaren Kriegsnächte im Februar 1945 und an die immense Zerstörung durch die Alliierten zu denken.

Am Beispiel der Frauenkirche (Bilder unten) lässt sich das Ausmass der Schäden erahnen. Erst nach der "Wende" wurde das stattliche Gebäude zu aller Freude wieder genau so aufgebaut, wie es vorher war.

Monika Teuscher-Schramm überlebte als 5-Jährige mit ihrer Mutter die Hölle dieser Bombardierungen nur knapp. So klein sie auch war, das Trauma dieser Erlebnisse blieb an ihr hängen. Sirenen, tief fliegende Flugzeuge und der Geruch von Feuer lösen heute noch Angstzustände bei ihr aus. Mit den Nachwirkungen der erlittenen Rauchvergiftung hat sie ihr Leben lang zu kämpfen.

Ihre Biografie erzählt von diesen furchtbaren Tagen und Nächten, aber auch vom Leben nach dem Krieg in ihrem geliebten Dresden, von ihren kauzigen Nachbarn, von der Schulzeit in der DDR, von ihrer Flucht in den Westen, von ihrer Ausbildung und Tätigkeit als Hotelsekretärin und von ihren Sprachaufenthalten in England und in der französischsprachigen Schweiz.

Unsere Kinder und Enkel können sich kaum vorstellen, was es bedeutet, über Nacht sein Zuhause zu verlieren, zu hungern, in einer Diktatur zu leben, in der die eigene Meinung nicht gefragt und sogar gefährlich ist, und immer wieder den Wohnort zu wechseln und mit Nichts neu anzufangen.

Darum ist es wichtig, dass Menschen wie Monika Teuscher-Schramm uns ihre Geschichten erzählen. Manche Schicksale sind so abenteuerlich und aussergewöhnlich, dass man sie kaum erfinden könnte.

Die zerstörte Dresdner Frauenkirche
kurz nach dem Krieg 1945

Die Trümmer der Dresdner Frauenkirche
1965 zu DDR-Zeiten

Die Dresdner Frauenkirche
2010 nach der "Wende"